Freitag, 22 April 2022 16:23

Indoor-Farming - Der wachsende Trend

Growbox Growbox pixabay

Indoor-Farming ist der neueste Trend der Pflanzenkultivierung. Hierfür werden weder Garten noch Gemüsebeet benötigt. Der Ratgebertext erklärt, wie es funktioniert und welche Vor- und Nachteile es mit sich bringt.

 

Was ist Indoor-Farming?

Wie der Name es schon vermuten lässt, werden beim Indoor-Farming keine Pflanzen im Freien, sondern eben in geschlossenen Räumen wie Containern, Hallen, Gewächshäusern oder eben dem eigenen Wohnzimmer, angebaut und gezüchtet.

Die Pflanzen müssen dabei ohne Wind, Regen und Sonne auskommen. Um Letzteres zu ersetzen, kommen LEDs zum Einsatz. Dabei wird die Sonne zwar nicht zu 100 Prozent imitiert, doch die Lichtintensität kann genau auf die Bedürfnisse der Pflanzen eingestellt werden.
Auch Luftfeuchtigkeit, Bewässerung und Temperatur werden vollautomatisch geregelt. Für die Bewässerung werden meist Nährstofflösungen verwendet, die nicht nur reines Wasser, sondern auch alle wichtigen Nährstoffe enthalten, die die Pflanzen zum Wachsen und Leben brauchen.

Oft wird das Indoor-Farming mit dem Vertikal-Farming verbunden und kombiniert. Das bedeutet, dass die Pflanzen in sogenannten Regalbeeten in mehreren Schichten übereinander angebaut werden. Für das Indoor-Farming ist dieses Konzept besonders sinnvoll, da man so sehr viel Platz sparen kann.

Indoor-Farming für zu Hause

Für das Indoor-Farming im eigenen Zuhause eignet sich eine sogenannte Growbox. Diese ist eine Art Zelt, in welchem die Pflanzen angebaut werden können, sowie die Ausrüstung, Beleuchtung und Belüftung angebracht werden können. Vor äußeren Einflüssen werden die Pflanzen im Inneren optimal geschützt, was natürlich hervorragend für Pflanzen ist, die nicht bei uns beheimatet sind. Mit einer Growbox kann so eine eigene Klimazone erschaffen werden, da Luftfeuchtigkeit und Temperatur passgenau geregelt werden können.
Der Pflanzenanbau in einer Growschrank bietet die Möglichkeit, auf höhere Erträge und garantiert mehr Erfolg.

Die Vorteile von Indoor-Farming

  • Indoor-Farming ist besonders ertragreich, weil die automatisierten Systeme alle wichtigen Umwelteinflüsse wie Niederschlag, Nährstoffe und Sonnenlicht optimal regulieren können. Dadurch werden Schwankungen vermieden und Ernteausfälle vermindert.
  • In Kombination mit Vertikal-Farming ist diese Variante des Pflanzenanbaus deutlich platzsparender als die herkömmliche Landwirtschaft.
  • Die Anwendung von Pestiziden ist nicht notwendig, weil die Technik verhindert, dass sich Schädlinge und Krankheiten entwickeln und ausbreiten können.
  • Indoor-Farming trägt dazu bei, Wasser sparen zu können. Das System fängt nämlich nicht benötigtes oder verdunstetes Wasser auf und verwendet es wieder.
  • Der Pflanzenanbau ist Jahreszeitenunabhängig. Jede Pflanze kann zu jeder Jahreszeit problemlos angebaut werden.
  • Anbau und Ernte lassen sich genau planen, da keine Krankheiten oder Ernteausfälle dazwischenkommen.
  • Indoor-Farming erlaubt auch das Anbauen von exotischen Früchten oder Gemüsesorten wie Ananas oder andere Lebensmittel, sodass lange Transportwege vermieden werden können.

Die Nachteile von Indoor-Farming

  • Es ist eine sehr energieintensive Art, Pflanzen anzubauen. Besonders für die automatische Bewässerung und die Beleuchtung wird sehr viel Strom gebraucht. Wenn es sich hierbei nicht um nachhaltigen Strom wie Ökostrom handelt, ist das Indoor-Farming sogar richtig umweltschädlich.
  • Um allen Pflanzen optimale Bedingungen liefern zu können, muss noch sehr viel geforscht werden.
  • Bei komplexen Systemen kann es immer wieder zu Fehlern oder Ungenauigkeiten kommen, die zu Ernteausfällen oder negativer Pflanzenbeeinflussung führen.
  • Durch die Forschung und den enormen Stromverbrauch ist Indoor-Farming kostenintensiv. Deshalb ist es bis jetzt noch günstiger, saisonale und regionale Pflanzensorten im Gewächshaus oder im Freien anzupflanzen. Auch dann werden keine großen Transportwege zurückgelegt und sie sind sogar noch deutlich nachhaltiger.

Für den eigenen grünen Daumen, kann eine Growbox aber dennoch lohnend sein, denn Hobbygärtner haben so das ganze Jahr über die Möglichkeit, ihre Pflanzen zu kultivieren und zu ernten.